Die acht schlimmsten Fehler bei der Altersvorsorge
… und wie du es richtig machst!
Die Wichtigkeit von betrieblicher und privater Altersvorsorge ist den meisten Deutschen durchaus bewusst. Dennoch ist das Thema äußerst unbeliebt. Die einen sprechen einfach ungerne über Geld, die anderen haben Angst, ihre Altersvorsorge falsch anzugehen und machen es dann einfach gar nicht.
Unsicherheit, fehlende Transparenz oder die Angst vor dem falschen Berater sind einige der Gründe, das Thema Altersvorsorge vor sich her zu schieben. Auch eine falsche Vorstellung der eigenen Rente oder Pension verleitet noch immer viele Menschen dazu, quasi am eigenen Sparen zu sparen.
Und doch ist das Thema wichtiger denn je. Hier zeige ich dir die acht schlimmsten Fehler und gebe dir Hilfestellungen, wie du sie vermeidest und deine eigene Altersvorsorge richtig angehst.
Fehler 1: Sich keine Zeit für ein Beratungsgespräch nehmen.
Noch immer haben viele Verbraucher zu teure und unnötige Versicherungen in ihren Ordnern, die jedes Jahr bares Geld verschleudern. Stattdessen fehlen die wirklich wichtigen Versicherungen. Leider fällt das oft erst im Schadenfall auf – dann ist es jedoch zu spät.
Unverständlicher Weise nehmen wir uns stattdessen unverhältnismäßig viel Zeit für beispielsweise den Kauf eines neuen Autos und fahren vom Supermarkt zum Discounter, wo der Kasten Cola noch einmal drei Euro günstiger ist.
Daher mein erster Tipp: Nimm dir ausreichend Zeit und lasse dich von einem Experten beraten! Gehe dabei das Thema ganzheitlich an: Von der „kleinen“ Haftpflichtversicherung bis hin zur Altersvorsorge solltest du für jedes Thema ausreichend Zeit einplanen und dein Budget optimal investieren.
Fehler 2: Falsche Vorstellungen von Versicherungsberatung.
Geh doch einmal in dich und überlege gut: Wer haftet eigentlich für seinen Rat? Freunde, Bekannte, Verbraucherzentralen, Vergleichsrechner? Mitnichten. Wirkliches Interesse an einem guten Ratschlag haben dagegen Bankberater, Versicherungsberater, Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler. Denn nur sie können für einen falschen Rat in Haftung genommen werden.
Ein falscher Rat kann zum Beispiel in fehlenden Deckungen bei Personenversicherungen wie in den Risiken der Invalidität, des Todesfalls oder der Berufsunfähigkeit bestehen oder auch darin, dass ein lückenhafter Schutz empfohlen wurde.
Dazu mein zweiter Tipp: Überlege dir gut, wessen Rat du wirklich vertrauen kannst und vertraue dich nur jemandem an, der im Zweifel auch für seinen Rat geradestehen muss.
Fehler 3: Den falschen Berater wählen.
Die Unterschiede zwischen den Beratern und Vermittlern sind enorm. Viele Vermittler arbeiten nur für einen oder wenige Anbieter und können daher auch nur deren Produkte anbieten.
Objektiv arbeiten nur Versicherungsberater, Honoraranlageberater und Versicherungsmakler. Der Unterschied zwischen diesen Beratertypen ist lediglich die Art der Vergütung. Bei den einen zahlst du ein fixes Honorar pro Zeiteinheit, ein Makler wird über eine Provision bzw. Courtage vergütet.
Dazu mein dritter Tipp: Suche dir unbedingt einen wirklich ungebundenen Experten, der nicht nur die Produktpalette eines Anbieters abdeckt. Die Art der Vergütung spielt dabei zunächst eine untergeordnete Rolle, denn inzwischen können auf deinen Wunsch hin auch viele Versicherungsmakler Produkte ohne eingepreiste Provision anbieten und sich stattdessen dann eine Vermittlungsvergütung direkt von dir zahlen lassen. Da bist du ganz flexibel!
Fehler 4: Auf die Berufsunfähigkeitsversicherung verzichten oder eine zu geringe Berufsunfähigkeitsrente versichern.
Mal ganz ehrlich: Wovon zahlst du überhaupt dein ganzes Leben: Deine Miete bzw. dein Haus, dein Auto, dein Essen, deine Freizeit und deine Versicherungen? Vermutlich von deinem Einkommen, richtig?
Daher ist die Berufsunfähigkeitsversicherung die wichtigste Personenversicherung! Denn (nur) sie zahlt, wenn du dein Einkommen aus gesundheitlichen Gründen mal nicht mehr erwirtschaften kannst. Auf diese Absicherung zu verzichten ist fahrlässig; sie sollte daher unbedingt abgeschlossen werden bevor du das Sparen für deine Altersvorsorge beginnst. Denn ohne Einkommen müsstest du das Sparen ohnehin aussetzen.
Wer aus gesundheitlichen oder preislichen Gründen keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt, sollte sich mit einem Experten zusammensetzen und die besten Alternativprodukte wie Dread-Disease-, Erwerbsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherungen besprechen.
Abschließend hierzu mein vierter Tipp: Achte beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung unbedingt darauf, eine ausreichend hohe Berufsunfähigkeitsrente zu versichern und insbesondere, dich niemals unterhalb des Grundsicherungssatzes abzusichern. Wichtiger als der Preis sind die Versicherungsbedingungen.
Fehler 5: Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, braucht keine Unfallversicherung.
Häufig vertreten Verbraucherzentralen die Ansicht, man brauche keine Unfallversicherung wenn man schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat. Auch ich rate Studenten oder Auszubildenden mit geringem Budget, zunächst die wichtigere Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.
Aber die Leistungsauslöser sind grundverschieden. So muss ein Unfall längst nicht zu einer Berufsunfähigkeit führen und eine eintretende Berufsunfähigkeit nicht zwingend auch eine Invalidität mit sich bringt.
Dazu mein fünfter Tipp: Beide Versicherungen sind nahezu gleichermaßen sehr wichtig und gehören zu einer vernünftigen mit dazu.
Fehler 6: Versicherungen nur nach dem Preis vergleichen.
Gar nicht selten klingelt bei mir das Telefon: „Mirko, ich habe Versicherung X bei Anbieter Y für 80 Cent günstiger gefunden. Kannst du das auch?“
Hand aufs Herz: Ja, kann ich. Immer sogar. Isso! Will ich aber gar nicht. Warum? Weil der Preis auch ein Gradmesser für die Leistung ist. Einfach gesagt: Was weniger kostet, leistet oft auch weniger. Den „Preislimbo“ kann ich also so lange mittanzen, bis wir beim Preis von null angekommen sind. Null Euro Beitrag für null Leistung – keine Versicherung eben.
Wer bei mir eine Versicherung abgeschlossen hat, zahlt einen günstigen Beitrag für einen sehr guten Versicherungsschutz – zum besten Preis-Leistungsverhältnis halt. Nur wer noch weiter auf Leistungen verzichtet, bekommt dann auch einen günstigeren Preis. Nur ist dann meist „billiger“ das bessere Wort.
Daher mein sechster Tipp: Vergleiche keinesfalls Versicherungen nur nach dem Preis. Beziehe immer auch die Leistungen mit ein, die du für den Preis bekommst. Das Bedingungswerk eines Versicherungstarifes hat meist zig Seiten – man kann Leistungen also nicht ordentlich mit fünf Klicks vergleichen, auch wenn einem das manch ein Portal glaubhaft machen will.
Wähle wohlüberlegt einen Experten aus, der sich mit den Unterschieden im Detail auskennt und lasse dir einen Tarif empfehlen, der günstig ist, aber vor allem leistungsstark und dich im Schadenfall nicht im Regen stehen lässt.
Fehler 7: Altersvorsorge mit zu viel Sicherheit oder zu hohem Risiko abschließen.
Dass ein zu hohes Risiko wie geschlossene Beteiligungen in einer soliden Altersvorsorge nichts zu suchen hat, wirst du bestimmt bestätigen. Produkte aus dem sogenannten „Grauen Kapitalmarkt“ kannst du also für Spekulationen mit Geld, das du übrig hast, nutzen, nicht aber zum Sparen für später.
Andererseits ist auch eine zu hohe Sicherheit kontraproduktiv. Was bringt dir denn eine Beitragsgarantie in 40 Jahren? Dann hast du nach Inflation sicher nur noch die Hälfte deines Geldes. Toll, oder? Dafür sind Garantien jedoch sehr teuer und fressen ordentlich Rendite.
Folglich mein siebter Tipp: Die Mitte ist das Richtige. Habe keine Angst vor Fonds, auch nicht vor solchen mit Aktienanteilen und auch keine Angst vor Produkten, die erst einmal keine garantierte Ablaufleistung erbringen. Bei solchen hast du dafür die Chance auf eine angemessene Rendite und demnach auch darauf, mit akkuraten Beiträgen eine ausreichende Altersrente zu erwirtschaften. Von spekulativen Anlagen lasse allerdings die Finger.
Fehler 8: Altersvorsorgeprodukte nur nach Kosten oder Rentenhöhe vergleichen.
„Rentenversicherungen sind zu teuer“ las ich erst vor kurzem wieder in einem renommierten Blatt für Verbraucher. Bei solchen Artikeln frage ich mich dann immer: Zu teuer im Vergleich zu was? Und was sind die Alternativen?
Bei jeder Altersvorsorge solltest du darauf achten: Du wirst alt, das ist sicher. Nur wie alt, das weißt du nicht. Das Risiko der Langlebigkeit solltest du also unbedingt berücksichtigen. Denn was passiert, wenn am Ende des Gesparten noch Leben übrig ist?
Setze dich auf jeden Fall auch mit Rentenversicherungen auseinander, sie sind schlichtweg unverzichtbar für die eigene Altersvorsorge. Mache jetzt aber nicht den Fehler und vergleiche lediglich die Höhe der garantierten oder zu erwartenden Rente. Viel wichtiger ist, dass du ein Unternehmen mit hoher Finanzstärke wählst, dass seine Versprechen auch einhalten kann und vor allem in 80 Jahren noch existiert. Denn wer weiß, vielleicht gehörst du dann immer noch zu den glücklichen Rentnern?!
Daher mein achter Tipp: Ziehe zu einer perfekten Vorsorge unbedingt eine Rentenversicherung hinzu, da diese das einzige Produkt ist, das eine lebenslange Rente sicherstellt. Oftmals kommen sogar staatlich geförderte Varianten als sehr sinnvoll in Betracht. Finde den richtigen Anbieter dabei nicht nur nach der Höhe der zugesagten Renten, sondern vor allem nach der Finanzkraft des Unternehmens. Geringe Kosten sind immer wichtig, aber ein günstiges Unternehmen, das es zu deinem Rentenbeginn nicht mehr gibt, bringt dir auch nichts, stimmt’s?
Fazit
Die richtige Altersvorsorge fängt bei den richtigen Versicherungen an. Erst wenn die größten Risiken geschützt sind und du sicher bist, dass du auch regelmäßiges Geld zum Sparen aufbringen kannst, dann beginne deinen Sparvorgang.
Gerade bei der Wahl der richtigen Anbieter – sowohl für den Risikoschutz als auch für die eigentliche Altersvorsorge – solltest du dich nicht auf Preisvergleiche verlassen, sondern dir Zeit nehmen und deine Wünsche und Ziele mit einem vertrauenswürdigen, neutralen Experten besprechen.
Du suchst einen? Dann nimm gerne Kontakt zu mir auf!
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